Die Entstehung von Erdöl
Vor rund 200 Millionen Jahren waren die Gebiete, in denen heute Erdöl gefunden wird, von Ozeanen bedeckt. Darin lebten unzählige Mikroorganismen auf einem Liter Wasser. Dieses Plankton ist die Voraussetzung für die Entstehung von Erdöl. Wenn das Plankton abstirbt, sinkt es zunächst auf den Meeresgrund und wird dann von Sand und Ton überlagert. Dadurch wird der Planktonschlick zusammengepresst, bis er sich verfestigt und zu sogenanntem Muttergestein wird.
Dadurch, dass das Gestein von weiteren Erdschichten überlagert wird, nehmen der Druck und die Temperatur zu. Weil im Laufe dieses Vorgangs keinerlei Sauerstoff an die Planktonbiomasse gelangt, verwest sie nicht vollständig. Stattdessen wandeln Bakterien die Biomasse in 1.500 bis 3.000 Metern Tiefe und bei Temperaturen zwischen 80 und 150 Grad in eine zähflüssige Substanz um. Dadurch entstehen Kohlenwasserstoffe wie zum Beispiel Erdöl.
Diese Kohlenwasserstoffe sind leichter als Wasser und wandern im Laufe von Jahrmillionen durch Gesteinsschichten nach oben, bis sie an undurchdringliche Sperrschichten gelangen. Hier entsteht dann eine Erdöllagerstätte, die jedoch kein unterirdischer Ölsee ist. Vielmehr entwickelt sich ein mit Öl getränkter Schwamm aus Kalk- und Sandstein.